Rotary Challenge 2024

Bereits zum 3. Mal haben wir unsere Rotary-Challenge ausgeschrieben und so trafen am Freitag denn auch 20 Old- und Youngtimerfahrzeuge mit je zwei Teilnehmenden im Hotel Riverside in Glattfelden ein. Nach Abgabe aller Unterlagen und Rallyeschilder sowie nach einer kleinen kulinarischen Stärkung ging es um 13:00 Uhr im Minutentakt Richtung Süddeutschland los.

Bereits die 1. Sonderprüfung in Ettikon stellte einige der Teilnehmenden vor (fast) unlösbare Probleme. Es musste während knapp 3 km nach rein textueller Wegbeschreibung und ohne Distanzangaben gefahren werden. Bald lockte eine gut sichtbare Abzweigung 'nach links' in eine Hauptstrasse die Teilnehmenden in die Falle, denn nur rund 20 Meter vorher führte ebenfalls eine Abzweigung 'nach links', allerdings in eine wesentlich kleinere, aber legal zu befahrende Strasse. Wer diese verpasste, fuhr bald darauf in den extra platzierten Kontrollposten und dieser kam - ganz zur Freude des Organisators 😊 - kaum nach mit Aufschreiben der fehlbaren Fahrer.

Weiter ging es auf verschlungenen Pfaden zurück über die Schweizergrenze, den Bözberg und dann via Oensingen auf die Südseite der Weissenstein-Bergstrecke. Zu Beginn der Steigung war auf den ersten 2 km eine kurze, aber knackige Regularity zu fahren und dies erst noch bei strömendem Regen! Mit voller Konzentration begaben sich die Rallye-Teams auf die Strecke, eines war sogar derart auf die Strecke konzentriert, dass es die Starttafel am Strassenrand übersah und den Fehler erst 500 Meter später bemerkte. Bis zur ersten Umkehrmöglichkeit in einer Haarnadelkurve vergingen weitere wertvolle Meter, aber dort erfolgte eine fachgerechte und elegante Wende. Dumm nur, dass dies genau vor der versteckten Kontrolle am 1. Timingpunkt geschah und somit mit vielen Strafpunkten quittiert wurde.

Das schlechte Wetter verunmöglichte leider, die wunderbare Aussicht vom Hotel Weissenstein aus zu geniessen, was uns aber nicht hinderte, einen schönen Abend mit gutem Essen, Trinken und angeregten Gesprächen abzuhalten.

Am anderen Morgen ging es ab  08:00 Uhr wieder los. Die Wetterprognosen waren vielversprechend und es sollten den ganzen Tag nicht regnen, sogar etwas Sonne war angesagt.

Schon kurz nach dem Abstieg auf der Nordseite des Weissensteins startete die 1. Regularity auf einer einsamen und schmalen Verbindungsstrasse von Gänsbrunnen nach Court. Verfahren konnte man sich auf dieser Strasse eigentlich nicht, daher musste auf der Höhe des Restaurant Binzberg bei der einzig möglichen Abzweigung ein im Roadbook mittels Himmelsrichtungen und Gradangaben markiertes Dreieck mit einer Schenkellänge von ca. 10 Meter um einen Baum gefahren werden. Gleichzeitig wurde zu diesem Zeitpunkt das 1. Mal die Einhaltung der Zeit über die vorgegebene Durchschnittsgeschwindigkeit gemessen.

Nur sieben von 20 Teams gelang diese navigatorische Finesse auf Anhieb. Einige fuhren an der Abzweigung einfach geradeaus und blieben damit grundsätzlich auf der richtigen Strecke, während andere zwar richtig abbogen, jedoch die angegebene Fahrstrecke vom 10 Metern bis zur nächsten Abzweigung mit bis zu mehreren hundert Metern sehr grosszügig interpretierten. Da half nur noch umkehren und einen erneuten Versuch zu wagen. Alle diese Manöver wurden von einem aufmerksamen und gut versteckten Funktionärsteam registriert und mit entsprechenden Strafpunkten versehen.

Die Fahrt ging weiter südwestwärts bis nach Saint Imier, dann via den Mont-Tramelan und Saint Ursanne in die Nähe von Porrentruy. Leider musste bei Saint Imier wegen nicht pünktlich abgeschlossenen Bauarbeiten kurzfristig die Strecke geändert und stark vereinfacht werden. Dort wäre eine Quartierquerung in beschreibendem Stil vorgesehen gewesen, welche bestimmt wieder für viel Schreibarbeit bei den Funktionären gesorgt hätte.

Nach Porrentruy führte die Strecke entlang der schweizerisch-französischen Grenze nach Kleinlützel, dann über den Huggerwald nach Liesberg und weiter auf den Meltingerberg. Im gleichnamigen Restaurant genossen wir draussen an der Sonne ein feines und reichhaltiges Mittagessen und hatten genügend Zeit für gute Gespräche.

Die dritte und letzte Etappe wurde bewusst etwas einfacher und zeitlich weniger anspruchsvoll gehalten. Es galt ab Niederbipp über den Wolfisberg und Rumisberg nach dem Restaurant Vordere Schmiedematt zu fahren. Allerdings nicht gemäss Angaben im Roadbook, sondern nach einem abgegebenen Kartenausschnitt. Mit wenigen Ausnahmen fanden schlussendlich alle den richtigen Weg und somit auch die am schwierigsten Punkt platzierte Durchgangskontrolle.

Nach dem fakultativen Besuch des Bergfestes in der Hinteren Schmiedematt führte der Weg via den Aufstieg auf der Nordseite des Weissensteins zurück ins gleichnamige Hotel.

Bei recht schönem und warmen Wetter konnten wir den Empfangsapéro geniessen, gingen beinahe nahtlos zum nächsten Apéro und dann zum Nachtessen und zur Preisverteilung über (Rangliste siehe Beilage).

Auch die 3. Rotary-Challenge ging unfallfrei und mit wenigen technischen Ausfällen über die Bühne. Es war eine gelungene Mischung aus fahrerischen und navigatorischen Herausforderungen sowie geselligem Beisammensein, welche schon vorhandene Freundschaften weiter vertiefen liessen - sogar international, da ein Team extra aus Deutschland angereist war.

Herzlichen Dank allen, die mitgemacht haben und vor allem ein grosser Dank an die Funktionäre und Sponsoren ohne die ein solcher Anlass so nicht möglich wäre.

Juli 2024 / Manuel Dubs